„Eine Besprechung des dritten Bandes der Lebenserinnerungen Hartmut von Hentigs (im Folgenden: ML III) lag mir nach all der Diskussion und Polemik um diesen Band nicht im Sinn“, … schreibt FRAU PROF. DR. GISELA MILLER-KIPP: „… Dann aber entschloss sich die DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR ERZIEHUNGSWISSENSCHAFT (DGfE) … in einem Akt nahezu rufschädigenden Verlustes von urteilender Souveränität, HvH den ihm von ihr verliehenen Ernst-Christian-Trapp-Preis abzuerkennen …“ Die Autorin verfasste das folgende Essay, im Dezember 2017 veröffentlicht in der Rubrik „Forum“ der Zeitschrift: „Bildung und Erziehung“ 70 (2017-4), S. 481–490.
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# Lesen, zuhören, nachdenken, verstehen, verständigen
„Hartmut von Hentig habe ich meine schönsten Schuljahre an der Laborschule zu verdanken, 5.-10. Klasse (1974-1980). Jetzt bin ich selbst Lehrerin an einer Gesamtschule in Herford und zehre sehr von diesen Erfahrungen und der Erinnerung an ein Schulsystem ohne Strafe mit viel Erfahrungslernen und von der Erinnerung an die Geduld und Empathie dieses Mannes. Wenn dann dieser Mensch, der mir sehr viel bedeutet, öffentlich attackiert wird, dann ist das schwer aushaltbar. Es ist ungerecht!“, schreibt Ira Heistermann. Weiterlesen
# Erziehung ist Beziehung
„Wie Erziehende handeln, nützt dem Zögling und nicht dem Erwachsenen. Das ist das Wesentliche der Pädagogik. Wer diese Fremdnützigkeit verletzt, missbraucht seine Macht.“
Das ist falsch!
MICHAEL FIER kommentiert den Beitrag von DAMIAN MILLER: „Jeder Missbrauch hat Mitwisser“. Weiterlesen
# Kinderrechte und Kindeswohl gewährleisten – übersehene Desiderate?
BERND SENSENSCHMIDT stimmt Alfons Kleine Möllhoff zu, „wenn er mit Hinweis auf die Wehrbeschwerdeordnung der Bundeswehr moniert, dass Millionen von Kindern und Jugendlichen in Schulen – in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft wie in privat-rechtlicher – kein funktionierendes Beschwerde-Management zur Verfügung steht. Kinder und Jugendliche sind damit schlechter gestellt als erwachsene Angehörige einer Institution, für die Befehl und Gehorsam konstitutiv sind … Nach der Kinderrechtskonvention müssten neutrale und mit Verschwiegenheitsgarantie ausgestattete Instanzen geschaffen werden, an die sich Kinder und Jugendliche in allen Notlagen wenden können. Diese gibt es an unseren Schulen für Millionen Schüler/innen bis heute nicht! Und noch immer sind keinerlei politische Aktivitäten erkennbar, sie zu schaffen“, schreibt Bernd Sensenschmidt. Weiterlesen
# Jeder Missbrauch hat Mitwisser
„Hartmut von Hentig verteidigt in seiner Biografie einen der Haupttäter im Missbrauchsskandal der Odenwaldschule. Auch auf einer (gemeint: dieser – Die Red.) Webseite wird die Demütigung der Opfer weiter betrieben“, schreibt DAMIAN MILLER in der FRANKFURTER RUNDSCHAU vom 2. Dezember 2016. Weiterlesen
# (Keine) Chance für Verständigung?
Für DR. ANNEMARIE VON DER GROEBEN und PROF. DR. SUSANNE THURN ist „eine übergriffige Pädagogik ein Albtraum, der mit allen Mitteln verhindert werden muss. Aber eine beziehungs- und lieblose Pädagogik ist ebenso ein Albtraum. Wir müssen diese schwierige Balance aushalten und zur Sprache bringen.“ Die Autorinnen „fordern alle, die Hentigs Pädagogik kritisieren oder es für angebracht halten, sie – entgegen ihrer früher vielfach bekundeten Zustimmung – jetzt totzuschweigen, dazu auf, ihre Kritik und ihre eigenen Vorstellungen zu präzisieren … Einem solchen kritischen Diskurs möchten wir uns stellen – mit allen, die dazu bereit sind, nicht pauschal zu verurteilen, sondern nachdenklich und mit dem Bemühen um Verstehen aufeinander zuzugehen.“ Weiterlesen
# Nach dem Opfer
Agatha Schneider wurde in ihrer Kindheit missbraucht. Es dauerte lange, bis sie begriff, was ihr geschehen war. Wie kann man lernen, damit umzugehen? AGATHA SCHNEIDER erzählt ihre Geschichte auf ZON. Weiterlesen